Lavendelhonig

Die seltene Köstlichkeit (nicht nur) aus der Provence

Lavendelhonig & Lavendelblöten auf Tuch
Lavendelhonig ist eine sehr seltene Honigsorte, die fast ausschließlich aus der Provence stammt. Dort finden die Bienen die riesigen Lavendelfelder, die groß genug sind, um einen reinen Sortenhonig zu garantieren. Aber auch in Spanien und Kroatien wird dieser Honig gewonnen.
Nicht nur seine Exklusivität macht ihn besonders, sondern auch sein Geschmack: Er ist mild und aromatisch zugleich. Anders als der kräftige Geruch der Lavendelblüten, trägt der Honig nur eine feine Nuance dieses typischen Geschmacks in sich. Für Honigkenner ist er deshalb eine ganz besondere Delikatesse.
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Eine seltene Sorte: Lavendelhonig

Lavendelhonig wird, wie der Name schon sagt, von den Bienen aus Lavendelblüten gewonnen. Fast immer stammt er aus Frankreich aus der Provence, denn dort stehen die riesigen Lavendelfelder, in denen die Bienen ihn sammeln. Aber auch in Spanien und Kroatien können Imker ihn immer wieder ernten.
Von Kennern wird er weltweit als eine ganz besondere Honigsorte geschätzt. Er ist dabei eine sehr exklusive Sorte, da er sowohl einen einzigartigen Geschmack aufweist als auch nur in wenigen Regionen der Welt entstehen kann. Lavendelhonig ist also ein Produkt für Kenner und Genießer.

Was ist ein Sortenhonig?

Es gibt viele verschiedene Honigsorten, die sich je nach Nektarquelle unterscheiden, aus denen die Bienen sie gewonnen haben. Ein Sommerhonig ist dabei eine Mischung vieler verschiedener Nektarsorten. Bei ihm müssen die Imker nicht darauf achten, dass ihre Bienen nur eine bestimmte Pflanze anfliegen. Deshalb sind solche Honigsorten deutlich häufiger im Laden zu finden und preisgünstiger, als es ein Sortenhonig ist.
Ein Sortenhonig hingegen muss laut der Honigverordnung vollständig oder überwiegend von der entsprechenden Pflanze oder Blüte stammen, damit er seinen Namen tragen darf. [1] Ihn zu gewinnen, ist nicht leicht. Denn der Imker muss nicht nur die richtige Blütephase genau abpassen, sondern auch sicherstellen, dass genug Futterpflanzen für seine Bienen zur Verfügung stehen, damit sie genug Nahrung finden.
Diese hohen Ansprüche garantieren, dass du auch wirklich den Honig bekommst, den du kaufst. Denn jede Blüte bringt ihre ganz eigenen Aromen mit, so dass jeder Honig anders schmeckt.

Lavendelhonig aus der Provence

Stammt der Honig tatsächlich aus Frankreich aus der Provence, wird er auch als „Miel de Lavande“ bezeichnet. Zwar wird der Lavendel erst seit gut einem Jahrhundert in großen Feldern angebaut, aber der Anblick endloser blühender Reihen von Lavendelpflanzen prägt das Bild der Provence wie fast nichts anderes. Inzwischen sind die großen, violetten Felder eng mit der Imkerei verbunden.
Zwischen Imkern und Bauern besteht eine enge Zusammenarbeit: Die Imker dürfen während der Blüte ihre Bienenvölker am Feldrand aufstellen. Die Bauern achten unterdessen darauf, die Blüten nicht zu früh zu schneiden, damit die Bienen genügend Zeit haben, sämtlichen Nektar zu sammeln.

Lavendelhonig aus Spanien

Roher Lavendelhonig aus Spanien
Lavendelhonig aus Spanien* stammt von den gebirgigen Regionen des Landes.
Der spanische Lavendelhonig stammt vor allem aus Kastilien und Aragonien. Das Besondere an diesem Honig ist, dass die Lavendelfelder nicht gewerbsmäßig angebaut werden.
Dies zeichnet alle spanischen Sortenhonige aus, mit Ausnahme der Orangen- und Zitronenblütenhonige: Auch der Rosmarin- und Thymianhonig stammt wie der Lavendelhonig von wildwachsenden Pflanzen. Der wilde Lavendel wächst an den trockenen Hängen Nordspaniens, wo ideale Bedingungen für ihn herrschen. Ebenso findet man ihn im Landesinneren im Naturpark Sierra de Gredos.

Lavendelhonig aus Kroatien

Die süddalmatischen Inseln, insbesondere Hvar, Brač und Mljet, sind bekannt für die dort wachsenden Duft- und Heilkräuter. Neben Lavendel sind es insbesondere Salbei, Rosmarin und Oregano, die hier wachsen und in Ölen oder auch in getrockneter Form verkauft werden. Den Honig kannst du hier auf den Märkten oder direkt beim Imker kaufen. Noch bekannter als der Lavendelhonig aus Kroatien ist der Salbeihonig aus dieser Region.

Lavendelhonig: Geschmack und Beschaffenheit

Was den Lavendelhonig auszeichnet, ist seine sehr helle Farbe, die fast weiß ist. Je nach Lavendelart kann die Farbe dabei leicht variieren und bis ins Strohgelb reichen. Einige Sorten können sogar noch dunkler sein: So kann z. B. der Lavendelhonig aus dem spanischen Naturpark Sierra de Gredos, ein helles Orange besitzen oder gar kupferfarben sein. Eine dunkle Farbe deutet allerdings darauf hin, dass die Bienen nicht ausschließlich den Nektar von Lavendelblüten gesammelt haben.
Charakteristisch gesehen, ist die Konsistenz von Lavendelhonig sehr cremig und weich. Nur direkt bei der Ernte ist er noch flüssig. Wie jeder Honig, kristallisiert auch Lavendelhonig mit der Zeit aus. Dies ist ein natürlicher Prozess, der Geschmack und Qualität keinen Abbruch tut. Wenn er dir dadurch zu fest wird, kannst du ihn sanft in einem Wasserbad erwärmen. Achte aber unbedingt darauf, dass du ihn dabei nicht auf über 40° erhitzt. Denn dann würden alle wertvollen Inhaltsstoffe zerstört werden.
Geschmacklich zeichnet den Lavendelhonig aus, dass er sehr lieblich-aromatisch und zugleich mild ist. Auch eine sanfte Lavendel-Note kannst du dabei herausschmecken.

Lavendelhonig richtig lagern

Honig ist ein Lebensmittel, das sehr lange haltbar ist, ohne an Qualität einzubüßen. Dennoch ist es wichtig, dass du ihn dafür richtig lagerst. Ideal ist eine Temperatur von 18°, die weder zu warm noch zu kalt ist.

Welches ist dein liebstes Lavendelhonig-Rezept?

Von einem köstlichen Brotaufstrich abgesehen, kannst du Lavendelhonig auch für verschiedene Rezepte verwenden. Durch seinen einzigartigen Geschmack eignet er sich insbesondere für Gerichte, in denen er sich voll entfalten kann. Zu starke Gewürze würden die feinen Aromen überdecken. Daher ist es ratsam, eher milde Gewürze hinzuzufügen oder den Lavendelhonig als einzigen Geschmacksträger einzusetzen.
Ideal eignet er sich für eine Kombination mit feinen Desserts. Er wertet Sorbets auf oder verleiht einer Crème brŭlée eine ganz besondere Note. Und auch mit sommerlichen Früchten wie Erdbeeren oder Pfirsichen harmoniert dieser Honig optimal.
Um die Inhaltsstoffe des Honigs nicht zu zerstören, achte darauf, ihn nicht über 40° zu erhitzen. Wenn es möglich ist, gib ihn erst in die fertige Speise. Wenn du ihn als Zuckerersatz verwendest, brauchst du pro 250g Honig eine Vierteltasse weniger Flüssigkeit, als im Rezept angegeben.
Ein besonders wertvoller Tipp, damit kein Honig verschwendet wird: Wenn du zum Backen eine Tasse Honig abmessen muss, pinsele diese vorher dünn mit Öl ein. So rutscht der Honig ohne Probleme heraus und es bleibt kaum etwas in der Tasse hängen.
Alternativ verzichte auf das Öl und gieße anschließend warme Milch in die Tasse, um eine leckere Milch mit Honig zu zaubern. Auf diese Weise kannst du auch sichergehen, dass im leeren Honigglas kein Rest verschwendet wird.

So kannst du Lavendelhonig selber machen

Ohne ein großes Lavendelfeld und ein eigenes Bienenvolk wirst du natürlich keinen “echten” Lavendelhonig ernten können. Wenn es in manchen Jahren aber keine Angebote für den „Miel de Lavande“ gibt, da die Ernte sehr gering ausfiel, musst du nicht mit der Imkerei anfangen oder zwischen Lavendelfeldern wohnen, um ein besonderes Geschmackserlebnis genießen zu können. Denn zuhause kannst du ohne größeren Aufwand Bienenhonig mit Lavendelblüten aromatisieren.
Du benötigst nur 1EL getrockneter oder 2-3 EL frischer Lavendelblüten und 500ml eines neutral schmeckenden Honigs. Honigtauhonige sind nicht geeignet, da sie einen sehr kräftigen und würzigen Eigengeschmack haben. Damit die Verarbeitung leichter fällt, sollte der Honig außerdem flüssig oder maximal cremig sein, nicht aber fest. Am besten ist der echte Lavendel geeignet (Lavandula Angustifolia), da dieser am meisten Aroma besitzt. [2]
Zupfe die einzelnen kleinen Lavendelblüten vom Stängel ab und rühre sie anschließend in den Honig. damit sie ihr Aroma abgeben können, muss dies nun einige Wochen durchziehen. Du kannst die Blüten anschließend einfach mitessen. Wenn du dies nicht möchtest, kannst du sie aber auch heraussieben. Ist der Honig zu fest dafür, erwärme ihn vorsichtig in einem Wasserbad.

Lavendelhonig: Wirkung als Heilmittel

Lavendelhonig ist wie jeder Honig ein gesundes Hausmittel [3], mit dem du z. B. Erkältungen entgegenwirken kannst. Ein Teelöffel davon im Tee kann Halsschmerzen lindern und unterstützt die Genesung. Bist du allerdings so erkältet, dass du kaum noch etwas schmeckst, kannst du eine günstigere Honigsorte als Lavendelhonig dafür verwenden, da anderer Honig ebenso gut wirken kann.
Besonders wird der Lavendelhonig unter anderem durch die ätherischen Öle, die er enthält. Dadurch hilft er bei Magen-Darm-Problemen und Kreislaufbeschwerden. Er soll bei Angstzuständen und Nervosität zudem eine beruhigende Wirkung haben.

Guten Lavendelhonig kaufen

Lavendelhonig von Rüdiger Feldt
Der spezielle und blumige Geschmack relativiert die etwas höheren Kosten für Lavendelhonig* auf jeden Fall.
Da es aufwendig ist, reinen Lavendelhonig zu gewinnen, und große Lavendelfelder nur in bestimmten Regionen zu finden sind, kostet Lavendelhonig etwas mehr als ein gängiger Sommerhonig. Je nach Anbieter und Qualität kostet ein Glas mit 250g etwa 6-8€.
In Jahren mit großer Trockenheit oder Hitze, wie es 2003 oder 2006 der Fall war, fällt die Erntemenge deutlich geringer aus. Dann kann es zu einer Preissteigerung kommen. Lass dich davon aber nicht abschrecken: Der besondere Geschmack dieses Honigs spiegelt sich in der hohen Nachfrage wieder und zeigt, dass diese Spezialität seinen Preis auf jeden Fall wert ist.
Wie bei jedem Honig solltest du beim Kauf darauf achten, hochwertige Produkte zu beziehen. Nur so kannst du sicher sein, einen unbelasteten Lavendelhonig zu kaufen.

Quellen:
[1] http://www.gesetze-im-internet.de/honigv_2004/__3.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Lavendel
[2] https://www.healwithfood.org/health-benefits/lavender-honey.php

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