Honig ist nicht gleich Honig und schon gar nicht das berühmte flüssige Gold aus Nepal. So manch einem ist diese Sorte vermutlich
gar nicht bekannt, spätestens seit dem Experiment aus der bekannten TV Show “Joko und Klaas” könnte er aber dem einen oder
anderen ein Begriff sein. Wer die Folge gesehen hat, der wird wahrscheinlich eher die Finger davon lassen. Aus gutem Grund,
denn Nepal Honig wird nicht umsonst auch als halluzinogener Honig oder einfach Drogenhonig bezeichnet. Tatsächlich ist es
nicht ganz ungefährlich, den Honig zu essen, auch wenn die Auswirkungen Ähnlichkeiten mit dem Konsum von Cannabis aufweisen.
Himalaya Honey, so scheint es, ist ziemlich begehrt - vor allem in Nepal. Um den Honig ernten zu können, riskieren die Jäger
oder Sammler jedes Jahr ihr Leben. Die Bienen produzieren ihren Honig nämlich nicht in Honigwaben am Boden, sondern an steilen
Felswänden. Wie gefährlich das Ernten des Honigs wirklich ist, zeigen die jährlichen Todesfälle, welche aufgrund unzureichender
Sicherheitsmaßnahmen passieren. So glauben die Einwohner, dass das Leben der Männer in den Händen der Götter liegt. Aber warum
so eine gefährliche Tradition? Nur für einen Honig?
Ja, aber für einen sehr speziellen Honig: Im Himalaja Honig oder Nepal Honey stecken Gifte, die in geringen Dosen wie Halluzinogene
wirken. Dies äußert sich bei Konsumenten in einer Art High-Gefühl, ähnlich wie man es nach dem Konsum von Marihuana oder Pilzen
erleben würde. Der Effekt ist auf eine chemische Verbindung zurückzuführen, welche sich Grayanotoxin nennt. Sie kommt allerdings
nur dann im Honig vor, wenn dieser im Frühling geerntet wird. Der Honig wirkt dann am stärksten aphrodisierend und halluzinogen
und kann – richtig eingesetzt – eine wirkungsvolle Medizin sein. Schließlich soll ja gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen
sein, oder eben ein Naturprodukt.
Warum macht Nepal Honig stoned - halluzinogener Honig aus Nepal
Für die halluzinogene Wirkung des Honigs sind die Blüten der Rhododendron Pflanzen verantwortlich, welche die Nepal Biene
mit Vorliebe ansteuert. Der Rhododendron wächst zwar auch hierzulande, allerdings würden einheimische Bienen das Gift der
Pflanze nicht überleben. Nicht so die Himalajabiene, welche ausgewachsen die Größe einer großen Hornisse erreicht und das
Nervengift Grayanotoxin unproblematisch übersteht. Im Honigmagen der Bienen wird der Nektar samt Gift über mehrere chemische
Reaktionen in den berühmten Honig mit halluzinogenen Auswirkungen umgewandelt. Ob die Bienen davon auch berauscht werden,
ist nicht bekannt. Die Tiere lagern den Honig dann in den Waben ihres hängenden Bienenstocks an den Klippen der Berge Nepals
ab.
Honig aus Nepal - die Ernte
“Die süßeste Droge der Welt” wird der Honig aus Nepal genannt und dort feierlich geerntet. Allerdings könnte man auch hier
eher von einer Honigjagd sprechen, weniger von einer Ernte: Zweimal pro Jahr wagen sich todesmutige Männer auf die hohen Felswände
Nepals und klettern von dort zu den Bienenwaben. Etwa 100 Meter hoch befinden sich jeweils zwei Männer, gesichert nur durch
Bambusleitern und Stricke. Das Volk der Gurung betrachtet diese Ernte als eine Art Prüfung oder Ritual, denn jetzt müssen
sie der größten Honigbiene der Welt gegenüberstehen – Von ihr gestochen zu werden ist kein Zuckerschlecken! Damit die Bienen
nicht allzu gefährlich für den Menschen werden und schließlich die Waben verlassen, werden unter den Waben Feuerstellen gelegt.
Die Bienen werden quasi ausgeräuchert, sodass den Männern der Weg zum Honig freigegeben wird. Während nun ein Mann mit einem
Auffangbehälter unter den Waben sitzt, versucht der andere, die Waben aus den Felswänden zu schlagen.
Höchst riskant und ökologisch fragwürdig
Um nicht gestochen zu werden, schützen sich die Männer mit einfachen Tüchern und Kopfbedeckungen, welche mehr oder weniger
gut nutzen. Die Waben selbst sind riesig und ebenfalls nicht mit den Honigwaben oder Nestern unserer Bienenvölker zu vergleichen.
Die wirklich hart erkämpfte Süßigkeit wird nun abtransportiert und zu essbarem Honig verarbeitet. Die Einheimischen nutzen
den Honig gegen Verspannungen und Gelenkschmerzen und behandeln Kopf- oder Gliederschmerzen damit.
Mit Naturschutz, Arterhaltung und schonendem Ernten hat die Ernte des Nepalhonigs natürlich rein gar nichts zu tun. Schon
allein aus diesem Grund ist von einem Verzehr natürlich abzusehen, wobei er hierzulande ohnehin kaum – außer aus sehr fraglichen
Quellen – erhältlich ist.
Himalaya Honig und seine Auswirkungen auf den Körper
In China und Korea ist der Nepal Honig längst keine Neuheit mehr, denn hier setzt man ihn als Potenzmittel ein. In Europa
geht es bei dem Konsum ausschließlich um den psychischen Effekt, das “Highsein”. Eine wirklich medizinische Wirkung ist hierzulande
auch (noch) nicht wirklich nachgewiesen worden. In Nepal selbst verkauft man den Honig im Glas für etwa 30 Euro das Stück.
Dabei wird er meist mit normalem Honig gestreckt. Wer den Honig also während einer Nepal Reise probieren möchte, der sollte
sich die richtigen Kontakte dafür aussuchen und vorab einige Informationen einholen. Auf eigene Faust den einheimischen Honig
zu versuchen, ist relativ riskant für Menschen, welche die Auswirkungen nicht gewohnt sind oder kennen. Immerhin handelt es
sich um giftige Substanzen. Einheimische würden an dieser Stelle auch empfehlen, nicht mehr als 2 Löffel auf einmal zu essen.
Im Anschluss soll man bereits besser und länger schlafen können und eine Abhängigkeit wie bei einer klassischen Droge kann
bei dieser Menge auch noch nicht gefunden werden. Anders sieht es auch, wenn bereits mehr als 5 Löffel zugeführt werden. Dann
kann die Wirkung ins Gegenteil umschlagen, zu einem sogenannten Horrortrip führen oder ernste Folgen für das Herz-Kreislaufsystem
haben.
Der Geschmack des Nepalhonigs
Der Geschmack des Honigs wird als rauchig und erdig beschrieben, auch riecht er leicht nach Alkohol und brennt beim Schlucken
im Rachen. Ansonsten wird er als durchaus lecker und wohlschmeckend bezeichnet. Die Wirkung bei entsprechender Dosierung lässt
nicht lange auf sich warten. Viele beschreiben zunächst ein Wärmegefühl, welches sich fiebrig anfühlt, aber die Stimmung hebt.
Im weiteren Verlauf wird meist Schwindel beschrieben und das Treppensteigen wird zum Problem. Möglich ist es auch, einige
Zeit keine Symptome mehr zu verspüren, um im Anschluss einen erneuten Schub zu erleben. Dieser verändert die Wahrnehmung,
der Körper kribbelt, Farben werden verändert wahrgenommen und das Laufen fällt zunehmend schwerer. Typisch sind außerdem Lachattacken,
starke Kopfschmerzen und weitere Halluzinationen, die sich von Mensch zu Mensch unterscheiden. Die meisten müssen sich im
Anschluss außerdem übergeben und sind unfähig, sich weiter zu bewegen. Alles in allem eine eher beängstigende Vorstellung,
für die auf keinen Fall eine Empfehlung zur Nachahmung ausgesprochen wird.
Das tückische am Nepal Honig ist außerdem, dass seine Wirkung variiert, je nach Jahreszeit und Ernte. So kann man vorher nie
wissen, wie viel Nervengift in einem Teelöffel Honig steckt. Man erhält also nie detaillierte und genaue Informationen zur
Wirkung.
Kann ich den Himalaya Honig/ Nepal Honig kaufen?
Nein, in Deutschland kennt man den Honig kaum und es besteht auch kaum die Chance darauf, dass dieser Honig legal hierzulande
gekauft werden kann. Der Grund kann nachvollzogen werden, kennt man die heftigen Auswirkungen nach nur wenigen Löffeln. Anders,
als es bei Cannabis der Fall ist, ist der Konsum nämlich alles andere als gesund. Was hier zu spüren ist, ist das Gift des
Rhododendron und nicht etwa die Cannabinoide im Marihuana. Außerdem kommt es bei einer Überdosierung des Honigs sogar zu lebensgefährlichen
Symptomen. So kann es durchaus zu starken Vergiftungssymptomen kommen, welche schlimmer ausfallen, als Erbrechen und Bauchschmerzen.
So kann der Blutdruck gefährlich nach oben schnellen und im Anschluss zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Wer in Nepal oder anderen Ländern Urlaub macht, der kann den Honig natürlich auf den Märkten kaufen. Ungestreckten und reinen
Nepal Honig bekommt man allerdings nur dann, wenn man die abgelegenen Dörfer besucht. Allerdings ist davon erneut abzuraten,
vor allem wenn man die Sprache der Einheimischen nicht beherrscht und sich gesundheitlich und psychisch nicht in bester Verfassung
ist. Ein Notarzt kommt mit Sicherheit nicht schnell genug, um etwaige Symptome zu behandeln. Wir raten daher: Finger weg!
Nepal Honig - Fazit
Es gibt ihn also, den legendären halluzinogenen Honis aus dem Himalaya. Abgesehen von seiner ambivalenten Wirkung ist die
Art, wie dieser Honig geerntet wird, eher abschreckend. Zwar wird der Honig in Nepal auch aus gesundheitlichen Gründen eingenommen,
beispielsweise zur Schmerzlinderung, allerdings können die Auswirkungen nicht medizinisch belegt werden und es ist wohl auf
die veränderte Sinneswahrnehmung zurückzuführen, weswegen der Nepal Honig Schmerzen lindert. Vielmehr handelt es sich um ein
Nervengift, gesammelt von der größten Biene der Welt. Um den Honig zu sammeln, riskieren todesmutige Männer zweimal jährlich
ihr Leben an den Steilwänden. Kaufen kann man den Honig in Deutschland nicht, denn zu Recht handelt es sich hier um eine Art
Droge, welche ziemlich gefährlich sein kann. Honig aus Nepal ist für Touristen vermutlich eine Art Attraktion, welche aber
relativ schnell in einer negativen Erfahrung enden kann.
Dieser Artikel wurde von Jenny Dirschl und der bienengold.net Redaktion verfasst. Unsere Autorinnen und Autoren recherchieren gewissenhaft und erstellen umfangreiche und verständlich aufbereitete
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Süß und lieblich. Der Akazienhonig vereint alle Eigenschaften die wir an Honig mögen. Doch was hat es mit der falschen Akazie
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